Das Thema Kinder beschäftigt mich immer wieder. Da wir als lesbisches Paar biologisch keine Kinder miteinander bekommen können, fühlt sich die Frage nach einer Familie manchmal wie ein unerreichbares Märchen an. Lynda wäre offen für eine Adoption, was ich grundsätzlich gut finde – schließlich könnte man einem Kind ein liebevolles Zuhause schenken. Aber ist das wirklich das Gleiche? Würde ich mich emotional genauso verbunden fühlen, wie wenn es mein eigenes Kind wäre?

Ich habe mit meiner Mama schon oft darüber gesprochen, und sie hört mir immer geduldig zu. Doch natürlich kann auch sie mir die Entscheidung nicht abnehmen. Eine Samenspende wäre eine Option, die ich mir vorstellen könnte. Aber selbst dabei gibt es so viele Fragen, die mich beschäftigen. Wer von uns beiden würde das Kind austragen? Vermutlich eher ich, weil ich den Wunsch habe, leibliche Mutter zu sein. Aber was ist dann mit dem biologischen Vater? Würde das Kind es später verstehen, dass es ihn nie kennenlernen wird? Und wie wirkt sich das auf seine Identität aus?

Auch für unsere Beziehung wäre das eine Herausforderung. Würde Lynda damit klarkommen, dass das Kind biologisch nur mit mir verbunden ist? Hätte sie das Gefühl, außen vor zu sein? Was, wenn das Kind eine engere Bindung zu mir aufbaut, weil ich die leibliche Mutter bin? Diese Fragen machen mir Angst, und ich weiß nicht, ob wir stark genug sind, um damit umzugehen.

Manchmal frage ich mich, ob all das wirklich die richtige Lösung ist, oder ob ich insgeheim den Wunsch habe, mit meinem Partner ein biologisches Kind zu bekommen. Ein Kind, das ein Teil von uns beiden ist, mit gemeinsamen Merkmalen und einer gemeinsamen Geschichte. Ist das etwas, das mir in einer lesbischen Beziehung fehlt? Oder liegt es nur an gesellschaftlichen Erwartungen, die ich unbewusst übernehme?

Es sind so viele Unsicherheiten und offene Fragen, und ich habe keine Ahnung, wie oder wann ich darauf eine Antwort finden soll.

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