Die erste Aufgabe
Gemeinsam traten Mira und ich durch die Tür. Gerade als wir die Treppe zu meinem Zimmer hinaufsteigen wollten, hörte ich die vertraute Stimme meines Vaters aus dem Arbeitszimmer. „Lynda, komm bitte herein. Ich muss mit dir sprechen.“
Ich zögerte einen Moment, wischte mir den letzten Schweiß von der Stirn und trat dann ein. Mein Vater saß hinter seinem großen Schreibtisch, die Augen konzentriert auf einige Dokumente gerichtet. Sein Blick hob sich, als ich eintrat, und ein kurzes, anerkennendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Guten Morgen, Dad“, sagte ich, mit einem verschmitzt Lächeln und setzte mich auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch, „Worum geht’s?“
„Wie ich sehe, bist du von gestern kein bisschen erschöpft“, stellte er in einem amüsierten Tonfall fest, „Aber nun zu etwas Anderem. Deine erste Aufgabe für das Syndikat wartet.“ Ich nickte und richtete mich auf, bereit, jede Information aufmerksam aufzunehmen und fragte: „Was ist es?“ „Du wirst zum Planeten Rebevv reisen“, erklärte er, seine Stimme ernst, „Dort haben wir einen Kontakt, der für uns Pulsarium aus den dortigen Minen abzweigt. Doch in den letzten Monaten hat die Menge, die wir erhalten, deutlich nachgelassen.“
„Und ich soll herausfinden, warum das so ist und dafür sorgen, dass die Lieferungen wieder steigen“, schloss ich aus seinen Worten. Mein Vater nickte bestätigend und erklärte: „Genau. Es ist eine heikle Mission, und du musst vorsichtig vorgehen. Unser Kontakt dort ist jemand, dem wir bisher vertrauen konnten, aber irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Finde heraus, was los ist, und bring die Situation unter Kontrolle.“
Ich atmete tief durch, spürte den Ernst der Aufgabe und gleichzeitig die Aufregung über die Herausforderung, die vor mir lag. „Wann soll ich aufbrechen?“, fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits vermutete. „Sofort“, antwortete mein Vater, „Deine Ausrüstung ist bereits vorbereitet. Mira hat alles Nötige in deinem Zimmer bereitgelegt. Pack deine Sachen und mach dich auf den Weg. Je schneller du dort bist, desto besser.“
„Verstanden“, sagte ich entschlossen und stand auf, „Ich werde dich nicht enttäuschen.“ Mein Vater stand ebenfalls auf und kam um den Schreibtisch herum, um mir die Hand auf die Schulter zu legen. „Ich weiß, dass du es schaffen wirst, Lynda. Du hast gezeigt, dass du bereit bist für diese Verantwortung. Sei vorsichtig und bleib fokussiert“, flüsterte er. „Das werde ich, Dad“, versprach ich und verließ das Arbeitszimmer.
In meinem Zimmer wartete Mira, die bereits meine Reisetasche gepackt hatte. Sie warf mir einen kurzen, besorgten Blick zu. „Dein Vater hat mir bereits gesagt, wohin es geht, aber noch nicht warum. Rebevv ist kein einfacher Ort, wir müssen dort vorsichtig sein.“
Ich nickte zustimmend. „Es geht um Pulsarium. Ich muss herausfinden, was auf Rebevv los ist und dafür sorgen, dass die Lieferungen wieder steigen.“ Mira sah mich ernst an und nahm die gepackte Tasche. „Das klingt nach einer schwierigen Mission.“ Ich lächelte sie an und scherzte: „Genau deshalb bist du an meiner Seite, Mira. Gemeinsam schaffen wir das.“
Nachdem ich mich frisch gemacht und umgezogen hatte, machten wir uns auf den Weg zum Raumhafen des Anwesens. Ich fühlte den vertrauten Kitzel der Aufregung, der mit einer neuen Mission einherging.
Auf halbem Weg zum Raumhafen kam uns mein Bruder entgegen. „Warte kurz, Lyn!“, rief er. „Robin, was ist los?“, fragte ich verwundert. Er trat näher und lächelte verschmitzt. „Ich wollte nur Tschüss sagen und dir viel Glück wünschen.“ Er legte seine Hand auf meine Schulter und sah mir tief in die Augen. „Pass auf dich auf, okay? Rebevv ist kein einfacher Ort.“
Ich nickte und erwiderte sein Lächeln. „Danke, Robin. Ich werde vorsichtig sein.“ Gerade als ich mich wieder umdrehte, spürte ich einen leichten Klaps auf meinem Hintern. Überrascht wirbelte ich herum und sah, wie Robin mir mit einem frechen Grinsen zuzwinkerte. „Und zeig ihnen, was du drauf hast, kleine Schwester.“
Ich errötete leicht, aber bevor ich etwas sagen konnte, hatte Robin sich schon umgedreht und war davongegangen. Mira sah die Szene mit hochgezogenen Augenbrauen, sagte jedoch nichts. Gemeinsam setzten wir unseren Weg fort und erreichten schließlich den Raumhafen.
Unser Shuttle stand bereit, und ich konnte sehen, dass die Crew bereits dabei war, die letzten Vorbereitungen zu treffen. Mira und ich betraten das Schiff, und ich warf einen letzten Blick auf das Anwesen, bevor die Türen sich schlossen. „Bereit?“, fragte ich Mira, die neben mir Platz nahm und die Sicherheitsgurte festzog. „Immer“, antwortete sie mit einem amüsierten Lächeln.