Unerwartetes Angebot
Als wir das Hauptquartier erreichten, überlegte ich, wie wir vorgehen sollten, ohne zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. „Wir sollten uns den Überwachungsraum ansehen“, meinte ich zu Mira, „Wenn wir Glück haben, finden wir Aufnahmen von Varek und den Saboteuren.“ Sie stimmte zu, und wir machten uns auf den Weg zum Überwachungsraum. Der Raum war klein und dunkel, die Monitore flackerten mit den Bildern der Minen und der Umgebung. Ein Techniker, der vor den Bildschirmen saß, sah überrascht auf, als wir eintraten.
„Wir müssen die Aufnahmen der letzten Nächte sehen“, sagte ich entschlossen. „Besonders die Bereiche, in denen die Sabotageakte stattgefunden haben.“ Der Techniker zögerte kurz, dann nickte er und begann, die Aufnahmen durchzuspielen. Wir standen hinter ihm und beobachteten aufmerksam die Bildschirme. Die Minuten vergingen, während wir die Bilder analysierten, bis schließlich eine Aufnahme erschien, die unsere Aufmerksamkeit erregte.
„Da!“, rief Mira und deutete auf den Bildschirm, „Sieh dir das an!“ Auf dem Bildschirm waren mehrere vermummte Gestalten zu sehen, die sich geschickt durch die Minen bewegten. Einer von ihnen trat vor und sprach mit einem Mann, der unverkennbar Varek war. Der Austausch zwischen ihnen war kurz, aber es war klar, dass Varek ihnen Anweisungen gab.
„Das ist der Beweis, den wir brauchen“, sagte ich leise, „Wir müssen Varek sofort finden und zur Rede stellen.“ „Aber wie?“, fragte Mira besorgt, „Wenn er merkt, dass wir hinter ihm her sind, könnte er verschwinden.“ „Wir müssen ihn überraschen“, antwortete ich. Wir verließen den Überwachungsraum und machten uns auf den Weg zu den Minen, wo Varek normalerweise arbeitete. Die Sonne war bereits untergegangen, und die Nacht legte sich über Rebevv. Wir schlichen durch die schmalen Gänge der Minen, bis wir schließlich Varek entdeckten, der sich gerade in eine ruhige Ecke zurückzog.
„Das ist unsere Chance“, flüsterte ich und gab Mira ein Zeichen, mir zu folgen. Wir näherten uns Varek vorsichtig, und als wir nahe genug waren, trat ich schnell vor und packte ihn am Kragen. „Was zum …“, rief Varek überrascht, doch ich drückte ihn gegen die Wand und zischte: „Keine Bewegung! Wir wissen, dass du mit den Saboteuren zusammenarbeitest. Erzähl uns alles, was du weißt, oder es wird unangenehm für dich.“
Varek blinzelte nervös, Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. „Ihr versteht das nicht“, stammelte er, „Ich hatte keine Wahl. Sie haben mich erpresst. Wenn ich ihnen nicht geholfen hätte, hätten sie meine Familie getötet.“ „Wer sind die?“, fragte ich scharf, „Wer steckt hinter den Sabotageakten?“ „Es ist Keral“, antwortete Varek zitternd. „Einer der Teilhaber. Er will die anderen Inhaber loswerden, um die vollständige Kontrolle über die Minen zu erlangen. Er plant, die Minen zu ruinieren, dann die Anteile der anderen günstig aufzukaufen und dann die Mine wieder zu ihrem vollen Profit zu bringen.“
Ich tauschte einen schnellen Blick mit Mira. Unsere Vermutungen hatten sich bestätigt. „Wo finden wir Keral?“, fragte ich. „Er hat sein Büro im Hauptquartier“, sagte Varek. „Er hat sein Büro im Hauptquartier“, sagte Varek. „Aber ihr müsst vorsichtig sein. Keral ist gefährlich und hat seine eigenen Sicherheitsleute.“ Ich nickte und ließ Varek los. „Du wirst uns dorthin bringen und dafür sorgen, dass wir unbemerkt hineinkommen“, befahl ich. Varek nickte nervös und führte uns durch die dunklen Gänge der Mine zurück zum Hauptquartier. Auf dem Weg dorthin schmiedete ich einen Plan. „Wir müssen Keral so schnell wie möglich stellen, bevor er Wind von unserer Aktion bekommt“, sagte Mira.
„Ja“, stimmte ich zu, „Wir müssen ihn überraschen. Das ist unsere einzige Chance, das Ganze zu stoppen.“ Als wir das Hauptquartier erreichten, führte Varek uns durch einen Seiteneingang, der normalerweise nur von Personal benutzt wurde. Wir schlichen uns durch die leeren Korridore, bis wir schließlich vor einer schweren Holztür standen. „Das ist sein Büro“, flüsterte Varek, „Er ist wahrscheinlich allein, aber seid vorsichtig.“
Ich nickte und drückte die Tür vorsichtig auf. Das Büro war groß und luxuriös eingerichtet, ein deutlicher Kontrast zu den harten Bedingungen der Minen. Keral saß hinter einem massiven Schreibtisch und blickte auf, als wir eintraten.
Ein selbstzufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen, als er aufstand und seine Arme ausbreitete. “Ahhh, ich habe gewusst, dass ihr früher oder später hier aufkreuzen würdet“, rief er. Noch bevor ich antworten konnte, schlossen sich die Türen hinter uns und das Klacken von Gewehrsicherungen hallte durch den Raum. Wir drehten uns um und sahen uns einer Gruppe schwer bewaffneter Soldaten gegenüber, die uns umstellten. Mira und ich wechselten einen besorgten Blick. Jeder unserer Fluchtwege war nun abgeschnitten.
Keral ging langsam auf uns zu, die Hände entspannt hinter dem Rücken verschränkt. „Ich schätze, ihr seid hier, um mich zur Rechenschaft zu ziehen? Aber ich habe euch ein Angebot zu machen, das ihr vielleicht interessant findet.“ Er machte eine kurze Pause, sein Blick fest auf mich gerichtet. „Wenn das Syndikat mir hilft, meine Pläne hier auf Rebevv durchzusetzen, bin ich bereit, einen festen Gewinanteil an euch abzutreten. Denkt an die Möglichkeiten, die sich dadurch für das Syndikat eröffnen würden.“
Die Stille im Raum war erdrückend, als ich Kerals Worte überdachte. Es war eine gefährliche Partnerschaft, die er anbot, und dennoch könnte sie das Syndikat stärken. Aber zu welchem Preis? „Und wenn wir ablehnen?“, fragte ich mit ruhiger Stimme.
Kerals Lächeln verblasste, und sein Blick wurde härter. „Das wäre nicht ratsam, Lynda. Ihr könntet diesen Raum nicht lebend verlassen, wenn ihr euch meinen Plänen entgegenstellt.“ Mira, die neben mir stand, flüsterte leise, „Was sollen wir tun, Lynda?“ Ihr Tonfall verriet ihre Angst und Unsicherheit, Gefühle, die ich sicherlich teilte, aber es war mein Job, uns hier rauszumanövrieren.
Ich sah Keral direkt in die Augen, suchte nach einem Zeichen von Schwäche oder Bluff. Doch nichts in seiner Haltung deutete darauf hin, dass er nicht ernst meinte, was er sagte. „Wie hoch wäre dieser Umsatzanteil? Und was genau erwartest du von uns?“, fragte ich, bemüht, Zeit zu gewinnen und vielleicht doch noch einen anderen Ausweg zu finden.
Keral nickte zufrieden, offensichtlich erfreut, dass sein Angebot zumindest in Betracht gezogen wurde. „Fünf Prozent der gesamten Umsätze der Minen – zahlbar monatlich. Und was ich von euch verlange, ist einfach: Eure Unterstützung bei der Konsolidierung meiner Kontrolle über die Minen und die Neutralisierung aller internen und externen Bedrohungen.“
Es war ein riskantes Spiel, das Keral spielte, und die Entscheidung, die ich treffen musste, war nicht weniger gefährlich. Ein Teil von mir wollte sofort ablehnen, doch das Angebot war verlockend. Auch die unsere Situation – umringt von Soldaten in einem feindlichen Hauptquartier – erforderte eine sorgfältigere Überlegung. „Das Angebot werde ich erst meinem Vater unterbreiten müssen“, sagte ich schließlich.