Publikum

Der Schuss traf genau ins Schwarze. Ich erlaubte mir ein kurzes, stolzes Lächeln, bevor ich mich auf das nächste Ziel vorbereitete. Die liegende Position bot eine unvergleichliche Stabilität, und das Gewehr fühlte sich wie eine natürliche Verlängerung meines Körpers an.

Gerade als ich mich auf das nächste Ziel fokussierte, hörte ich Schritte hinter mir. Ich war so in meine Schießübungen vertieft gewesen, dass ich die Annäherung nicht bemerkt hatte. Langsam drehte ich den Kopf und sah meinen Vater, der am Rand des Schießstandes stand und mich beobachtete. Sein Gesicht war von einem leichten Lächeln geprägt, das Stolz und Zuneigung ausdrückte.

„Guten Morgen, Lynda“, sagte er und trat näher. „Ich sehe, du hast das Gewehr gut im Griff.“ Ich setzte mich auf und lächelte zurück. „Guten Morgen, Dad. Ja, das Training zahlt sich aus. Es fühlt sich gut an, wieder hier zu sein und in Ruhe üben zu können.“ Er nickte zustimmend und ließ seinen Blick über die Zielscheiben wandern, die von meinen Treffern übersät waren. „Du warst schon immer eine gute Schützin, aber in der Akademie scheinst du das Schießen perfektioniert zu haben.“ Seine Worte erfüllten mich mit Wärme. „Danke, Dad. Dein Lob bedeutet mir viel.“

Ich legte mich wieder hin und nahm das nächste Ziel ins Visier. Ich konzentrierte mich, spürte die Kühle des Bodens unter mir und den festen Griff des Gewehrs. Mein Vater beobachtete mich weiterhin, und ich konnte seine stolzen Blicke förmlich spüren. Er trat näher, ging neben mir in die Hocke und sah mir über die Schulter. „Zeig mir noch ein paar Schüsse“, sagte er sanft. Ich nickte und fixierte das nächste Ziel, etwa 600 Meter entfernt. Langsam und gleichmäßig drückte ich den Abzug. Der Schuss hallte durch die Morgenluft, und die Zielscheibe zerbarst in der Mitte.

„Ausgezeichnet“, murmelte mein Vater und ich konnte den Stolz in seiner Stimme hören. Ich wiederholte den Vorgang, nahm mir ein neues Ziel vor, dieses Mal in einer noch größeren Entfernung. Ich passte meine Haltung an, konzentrierte mich und atmete tief ein. Als ich gerade den Abzug betätigen wollte, spürte ich plötzlich einen kräftigen Klaps auf meinem Hintern.

Überrascht zuckte ich zusammen und der Schuss ging daneben, traf nur den Rand der Zielscheibe. Ich drehte mich um und sah meinen Vater mit einem breiten Grinsen neben mir. „Das war nicht fair!“, sagte ich lachend, während ich versuchte, meine Fassung wiederzuerlangen.

Er gluckste und stand auf. “Das gehört alles zum Training, meine Liebe”, sagte er und klopfte mir auf die Schulter. “Man kann nicht immer unter perfekten Bedingungen schießen.” Seine blauen Augen funkelten verschmitzt. “Na gut, ich versuche es noch einmal”, sagte ich mit ruhiger Stimme, obwohl mein Herz raste. Ich holte tief Luft und konzentrierte mich. Mit neu gewonnener Entschlossenheit richtete ich mein Visier aus und drückte ab. Genau in diesem Moment berührte seine Hand meinen rechten Oberschenkel.

Die plötzliche, unerwartete Berührung ließ einen Ruck durch meinen Körper gehen, und ich verfehlte den Schuss erneut. Ich drehte mich zu ihm um und erwartete ein weiteres Lachen, aber stattdessen war sein Blick intensiv und konzentriert. Er nahm seine Hand nicht weg, sein Daumen zog sanfte Kreise auf meiner Haut. “Was tust du da?”, flüsterte ich, wobei meine Stimme leicht zitterte.