Die letzten Kilometer auf der Autobahn zogen sich wie Kaugummi. Wien war zum Greifen nah, doch der zähe Verkehr ließ unsere Vorfreude fast zur Geduldsprobe werden.

„Warum müssen alle genau jetzt nach Wien fahren?“, murmelte ich und trommelte mit den Fingern auf das Armaturenbrett. Markus, der seit Stunden am Steuer saß, zuckte mit den Schultern. „Vielleicht sind sie auch nur wegen der Sachertorte hier. Oder weil Wien einfach großartig ist.“

Ich seufzte: „Oder weil sie wissen, dass ich dringend einen Kaffee brauche.“ „Du bist so klischeehaft“, lachte Markus. „Ich bin nicht klischeehaft. Ich bin müde“, entgegnete ich. Kurz darauf überquerten wir die Stadtgrenze, und plötzlich machte der zähe Verkehr nichts mehr aus. Wien lag vor uns – mit seinen eleganten Altbauten, breiten Boulevards und Straßenbahnen, die sich gemächlich durch das Stadtbild schlängelten.

Nachdem wir unser Auto in einem Parkhaus nahe der Kärntner Straße untergebracht und im Hotel eingecheckt hatten, stand mein wichtigster Punkt auf der To-do-Liste: Kaffee.

„Café Central oder Café Sperl?“, fragte Markus, während er auf sein Handy schaute. „Café Central. Wenn schon, denn schon“, meinte ich und nahm Markus an die Hand. Nur wenige Minuten später standen wir vor dem imposanten Eingang. Die riesigen Holztüren, die verzierten Fenster – als würde man in eine andere Zeit eintreten. Ich öffnete die Tür, und sofort umfing mich eine Atmosphäre aus vergangenem Glanz: hohe Decken mit kunstvollen Gewölben, leise klassische Musik, Kellner in schwarzen Westen.

„Ich glaube, ich habe mich verliebt“, flüsterte ich ehrfürchtig. „In mich oder in den Kaffee?“, fragte Markus schmunzelnd. Ich grinste: „In den Kaffee. Aber du bist knapp dahinter.“

Wir nahmen an einem kleinen Marmortisch Platz. Markus ließ sich entspannt zurücksinken und studierte die Karte. „Gut, was bestellt man hier? Sachertorte? Apfelstrudel? Oder einfach alles?“ Ich überlegte keine Sekunde. „Definitiv alles.“

Der Kellner brachte unseren Kaffee – eine Wiener Melange für mich, einen Verlängerten für Markus. Ich nahm den ersten Schluck und seufzte genüsslich.

„Oh Gott“, flüsterte ich. Markus grinste. „So gut?“ Ich stellte die Tasse ab und sah ihn ernst an. „Ich glaube, ich ziehe hierher.“ Er schüttelte lachend den Kopf. „Nach einem einzigen Kaffee?“

„Nicht irgendeinem Kaffee. Diesem Kaffee“, entgegnete ich und nahm noch einmal einen Schluck aus der heißen Tasse. Er hob seine an und prostete: „Na dann, auf Wien.“ Wir stießen mit an – und damit begann unser Abenteuer.

Nach unserem ausgedehnten Kaffeehausbesuch schlenderten wir durch die Wiener Innenstadt. Die Nachmittagssonne tauchte die historischen Fassaden in ein warmes Licht, und ich spürte, wie sich eine angenehme Urlaubsleichtigkeit in mir ausbreitete.

„Ich verstehe jetzt, warum Wien als eine der schönsten Städte der Welt gilt“, sagte ich und ließ meinen Blick über die majestätischen Gebäude schweifen. Markus grinste: „Sag ich doch. Und wir haben gerade erst angefangen.“

Wir verbrachten den restlichen Nachmittag damit, durch die Kärntner Straße zu bummeln, uns von den belebten Straßen treiben zu lassen und den einen oder anderen Laden unsicher zu machen. Markus hatte ein Faible für alte Buchhandlungen, also landeten wir in einem winzigen Antiquariat, wo er minutenlang ehrfürchtig über eine zerfledderte Ausgabe von „Faust“ strich. Ich hingegen ließ mich von einer Auslage voller handgefertigter Pralinen verführen.

„Also, du kaufst alte Bücher, ich kaufe Schokolade – wir sind definitiv die perfekte Kombination“, stellte ich fest, während ich mir eine Nougatpraline auf der Zunge zergehen ließ.

„Oder eine tickende Zeitbombe, wenn du in einen Zuckerschock fällst und ich dich mit Goethe zitieren muss.“ Ich lachte: „Solange ich mit einer Praline im Mund sterbe, ist es ein würdiger Abgang.“

Als die Dämmerung über die Stadt fiel, zog es uns zum Stephansplatz. Die Luft war angenehm mild, und der Platz vor dem Dom pulsierte mit Leben. Straßenkünstler spielten sanfte Geigenmelodien, ein paar Touristen versuchten, das perfekte Foto einzufangen, und irgendwo duftete es nach frisch gebackenen Brezeln. Dann standen wir vor ihm: dem Stephansdom.

„Wow.“ Ich musste wirklich innehalten. Das gotische Meisterwerk ragte in den dunkler werdenden Himmel, seine kunstvollen Verzierungen wirkten im schummrigen Abendlicht fast mystisch. „Beeindruckend, oder?“, fragte Markus. Ich nickte stumm. Es war nicht nur die Architektur – es war die Atmosphäre. Die jahrhundertealten Mauern schienen Geschichten zu flüstern, und ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie hier einst Kaiser, Künstler und einfache Bürger ihren Weg gingen. „Lass uns reingehen“, schlug Markus vor.

Wir traten durch das riesige Portal und wurden von kühler, erhabener Stille empfangen. Das Innere des Doms war noch beeindruckender als erwartet: hohe Säulen, farbige Glasfenster, der schwache Schein von Kerzen, die flackernd die Dunkelheit durchbrachen.

Ein paar Menschen saßen in den Bänken und versanken in stiller Andacht. Ich spürte, wie mich eine seltsame Ruhe durchströmte. „Ich liebe solche Orte“, flüsterte ich. Markus nickte. „Egal, ob man gläubig ist oder nicht – es ist unmöglich, sich hier nicht ehrfürchtig zu fühlen.“

Wir gingen langsam durch das Kirchenschiff, betrachteten die kunstvollen Altäre und blieben schließlich vor dem berühmten Hochaltar stehen. Die goldene Verzierung leuchtete im schummrigen Licht, und für einen Moment vergaß ich alles um mich herum.

„Wusstest du, dass Mozart hier geheiratet hat?“, fragte Markus leise. Ich schüttelte den Kopf. „Und jetzt stehe ich an genau diesem Ort. Verrückt.“ Wir blieben noch eine Weile, ließen die Atmosphäre auf uns wirken. Ein Mönch ging durch den Seitengang, sein Gewand raschelte leise über die alten Steinplatten.

„Lass uns auf den Turm steigen“, schlug ich plötzlich vor. Markus sah mich skeptisch an. „343 Stufen? Nach einem Tag voller Essen?“ „Denk an die Aussicht!“ Er seufzte theatralisch, dann packte er meine Hand. „Na gut. Aber wenn ich oben zusammenklappe, trägst du mich runter.“ „Versprochen.“

Der Aufstieg war anstrengender als gedacht. Die steinerne Wendeltreppe war eng und schien sich endlos in die Höhe zu winden. Irgendwo auf halber Strecke blieb ich stehen und japste: „Okay. Vielleicht war das… keine brillante Idee.“ „Zu spät, jetzt ziehen wir das durch“, keuchte Markus.

Endlich erreichten wir die Aussichtsplattform – und jeder einzelne Schritt hatte sich gelohnt. Vor uns erstreckte sich Wien, beleuchtet von tausend Lichtern. Die Straßen zogen sich wie Adern durch die Stadt, die Dächer der alten Gebäude schimmerten in der Nacht. Der dunkle Lauf der Donau schlängelte sich durch das Panorama, während in der Ferne das Riesenrad des Praters leuchtete.

Ich atmete tief ein. „Markus, das ist atemberaubend.“ Er stellte sich hinter mich, legte seine Arme um meine Taille. „Wien bei Nacht hat definitiv was.“

Wir blieben noch eine Weile oben, ließen die Magie der Stadt auf uns wirken. „Weißt du“, begann Markus, seine Stimme war tief und nachdenklich, “Wien ist wie eine Frau. Schön, geheimnisvoll, mit einer reichen Geschichte und einem Herz, das in seinem eigenen Rhythmus schlägt. „Ich lehnte mich zurück an seine Brust und spürte die Wärme seines Körpers. „Wie das?“

Er begann, mit seinen Fingerspitzen mein Schlüsselbein nachzufahren, was mir einen Schauer über den Rücken jagte. „Sieh dir das Kopfsteinpflaster an, wie es sich durch die Stadt schlängelt und die Geschichte von Jahrhunderten von Schritten erzählt. Es ist wie die Adern eines Körpers, die das Leben in jede Ecke tragen. „Seine Berührungen wurden mutiger, wanderten meine Arme hinunter und ließen kleine elektrische Ströme durch mich fließen. Sein Atem war warm an meinem Hals, seine Lippen streiften meine Haut.

„Und die Gebäude“, flüsterte ich, „jedes Einzelne hat seine eigene Geschichte, seinen eigenen Charakter. Es ist, als ob jedes Fenster ein Auge ist, das tausend Geheimnisse gesehen hat.“

„Genau“, murmelte Markus, dessen Hände nun sanft auf meinen Hüften ruhten. „So ist es auch mit den Menschen. Jede Berührung, jeder Blick, jedes Gespräch, all das ist Teil des großen Lebens. „Seine Fingerspitzen begannen, die Kurve meiner Hüfte nachzuzeichnen, und ich spürte, wie sich eine Wärme in mir ausbreitete, die nichts mit der Anstrengung des Aufstiegs zu tun hatte. 

„Hast du mich deshalb hierher gebracht?”, fragte ich und drehte mich zu ihm um, meine Augen suchten seine. Seine Miene war ernst, aber in seinen Mundwinkeln zuckte ein Hauch von Lächeln. „Um mir das Herz von Wien zu zeigen?“

„Vielleicht.” Seine Stimme war leise und verspielt, sein Blick verweilte auf meinen Lippen. „Oder vielleicht wollte ich dich einfach nur so sehen.” Ich spürte, wie meine Wangen rot wurden. „Wie sehe ich aus?“

Er trat näher, seine Augen verdunkelten sich. „Atemlos. In Ehrfurcht.” Sein Daumen strich über den Pulspunkt an meinem Hals. „So fühle ich mich auch bei dir.” Seine Hand glitt hinunter zu meinem Rücken und zog mich an sich. Ich spürte, wie seine Erektion durch seine Hose gegen meinen Oberschenkel drückte, und ein Schauer der Vorfreude durchfuhr mich. 

„Markus“, hauchte ich, meine Stimme war kaum ein Flüstern. Sein Blick fiel auf meine Brust, wo mein Herz unter der Bluse sichtlich hämmerte. „Du spielst nicht fair.“

„Das habe ich nie behauptet“, murmelte er, und seine Augen verdunkelten sich, als sie meine trafen. Seine Hand glitt meinen Rücken hinunter und drückte sich in die Wölbung meines Hinterns. „Deine Muschi ist feucht für mich, nicht wahr?“

Ich biss mir auf die Lippe und versuchte zu ignorieren, wie mein Körper auf seine Worte reagierte. „Markus, wir sind in einer Kirche“, flüsterte ich und blickte mich nervös um. Es waren noch andere Touristen in der Nähe, aber sie waren zu sehr damit beschäftigt, die Pracht der Kathedrale zu bewundern, um unseren hitzigen Wortwechsel zu bemerken. 

„Auf der Kirche, um genau zu sein“, sagte er, seine Stimme war ein verführerisches Schnurren. „Aber können wir in diesem öffentlichen Raum nicht einen privaten Moment für uns allein haben?” Seine Hand glitt auf die Vorderseite meines Körpers, sein Daumen strich über den Stoff meiner Jeans, genau dort, wo meine Klitoris um seine Berührung bettelte. 

„Markus“, keuchte ich und versuchte, meine Stimme leise zu halten. „Wir können nicht… nicht hier.” Aber mein Protest war schwach, mein Körper verriet mein Verlangen. Er wusste es, wie sehr ich dahin schmolz. 

„Du hast recht“, flüsterte er, seine Augen fixierten die Meinen. „Aber ich will dich. So sehr.” Er beugte sich vor, sein Mund war nur einen Atemzug von meinem entfernt. „Können wir warten, bis wir wieder im Hotel sind?“, schaffte ich es zu fragen. “Na gut”, brachte er schließlich nach einem kurzen inneren Kampf hervor.