Veränderung

Die vertrauten Straßen und Gebäude von Pal Ketta zogen an uns vorbei, und ich konnte die Veränderungen sehen, von denen Robin gesprochen hatte. Neue Konstruktionen, modernisierte Gebäude und belebte Straßen zeugten von einem Fortschritt, den ich während meiner Abwesenheit nicht miterlebt hatte.

„Wie ist es dir ergangen, Robin?“, fragte ich, um das Gespräch in Gang zu bringen, „Wie läuft es mit deiner Arbeit im Syndikat?“ Robin lächelte stolz und erzählte: „Es war herausfordernd, aber ich habe viel gelernt. Vater hat mir immer mehr Verantwortung übertragen, und ich habe versucht, mich zu beweisen. Es ist gut gelaufen, denke ich. Aber jetzt, wo du zurück bist, wird es noch besser. Wir werden zusammenarbeiten und das Syndikat stärken.“ Seine Worte erfüllten mich mit Hoffnung und Zuversicht. „Ich bin bereit, meinen Teil dazu beizutragen“, stimmte ich zu und drückte seinen Arm, „Wir werden das zusammen schaffen.“

Als wir unser Anwesen erreichten, wurde ich von einer Welle der Nostalgie überflutet. Die hohen Mauern, die gepflegten Gärten und die imposanten Gebäude erinnerten mich an die vielen Jahre, die ich hier verbracht hatte. Es war mein Zuhause, und es fühlte sich gut an, zurückzukehren. „Dein Zimmer wurde bereits für dich vorbereitet“, sagte Mira, die sich diskret an meine Seite geschlichen hatte, „Es ist alles so, wie du es magst.“ „Danke, Mira“, sagte ich dankbar. Sie verbeugte sich leicht, ließ sich wieder etwas zurückfallen und folgte uns im diskreten Abstand.

Wir betraten das Anwesen und wurden von den vertrauten Gesichtern der Dienerschaft begrüßt. Jeder schien erfreut, mich wiederzusehen, und ich fühlte mich willkommen. Mein Vater führte uns in den großen Saal, wo ein festliches Mahl vorbereitet war. Die Tafel war reich gedeckt, und der Duft von köstlichem Essen erfüllte den Raum.

„Setzt euch“, forderte Martiin uns auf, „Lasst uns gemeinsam essen und feiern, dass Lynda wieder bei uns ist.“ Ich nahm Platz neben meinem Vater, Robin zu meiner Rechten, und Mira stellte sich diskret hinter mich. Während des Essens tauschten wir Geschichten aus, lachten und erinnerten uns an alte Zeiten. Es war ein herzlicher Empfang, der mir das Gefühl gab, dass ich wirklich zu Hause angekommen war.

Während des Essens beobachtete ich meinen Vater aus den Augenwinkeln. Seine Miene war wie immer undurchdringlich, doch ich konnte die unterschwellige Zufriedenheit erkennen. Robin plauderte fröhlich neben mir, und die Atmosphäre war gelöst, aber ich spürte, dass wichtige Gespräche unausweichlich waren. „Es ist schön, dich wieder bei uns zu haben“, sagte mein Vater schließlich und legte seine Hand auf meine Schulter. „Danke, Dad“, antwortete ich mit einem Lächeln, „Ich freue mich ebenfalls, wieder hier zu sein.“

Schließlich lehnte er sich vor und sagte: „Lynda, du hast in den letzten Jahren viel gelernt und dich gut entwickelt. Deine Rückkehr bedeutet viel für das Syndikat. Es gibt viele Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, und ich brauche deine Unterstützung“, fuhr er fort.

„Ich bin bereit, Vater“, sagte ich entschlossen, „Was immer du von mir verlangst, ich werde mein Bestes geben.“ Martiin nickte anerkennend. „Das weiß ich. Es gibt einige wichtige Aufgaben, die erledigt werden müssen, und ich möchte, dass du und Robin dabei eine Schlüsselrolle spielen. Eure Fähigkeiten und euer Wissen werden uns helfen, das Syndikat in eine sichere Zukunft zu führen.“

Ich spürte, wie die Verantwortung auf meinen Schultern lastete, aber gleichzeitig fühlte ich auch den Stolz und die Entschlossenheit, die in mir aufstieg. „Ich werde dich nicht enttäuschen“, versprach ich. „Das weiß ich, Lynda“, sagte Martiin und legte eine Hand auf meine Schulter. Seine Berührung vermittelte mir ein vertrautes Gefühl der Nähe. Ich würde alles tun, um den Erwartungen meines Vaters gerecht zu werden.

Nach dem Essen saßen wir noch eine Weile zusammen und genossen die vertraute Gesellschaft. Es war beruhigend, wieder hier zu sein, umgeben von meiner Familie und den Erinnerungen, die diesen Ort so besonders machten. „Lynda, hast du noch Zeit?“, fragte Robin plötzlich und unterbrach meine Gedanken, „Ich möchte dir etwas zeigen.“ „Natürlich“, antwortete ich und stand auf, „Lass uns gehen.“

Robin führte mich durch die Gänge des Anwesens, vorbei an den kunstvollen Wandteppichen und den glänzenden Marmorböden, die ich so gut kannte. Wir gingen hinaus in den Garten, wo die Abendsonne die Blumenbeete in warmes Licht tauchte. „Ich habe hier viel Zeit verbracht, während du weg warst“, sagte Robin und deutete auf eine kleine Lichtung, die von hohen Bäumen umgeben war, „Es ist ein guter Ort zum Nachdenken.“ Ich nickte und stimmte zu: „Es ist wunderschön hier. Es freut mich, dass du einen Ort gefunden hast, an dem du zur Ruhe kommen kannst.“

Robin lächelte und setzte sich auf eine Steinbank. „Weißt du, Lynda, manchmal denke ich darüber nach, wie es wäre, wenn Mutter noch hier wäre. Sie würde sich so freuen, dich zu sehen. Und ich bin sicher, sie würde sagen, dass du unglaublich gut aussiehst.“ Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Danke, Robin. Es tut gut, das zu hören.“ Er legte seine Hand auf meine und fügte hinzu: „Du siehst wirklich fantastisch aus. Das Training an der Akademie hat dir sichtbar gutgetan, und du strahlst eine Stärke und Anmut aus, die bewundernswert ist. Echt sexy, wenn ich das sagen darf.“ Ich spürte, wie ich leicht errötete und fragte: „Flirtest du mit mir?“

Robin lachte leise und erklärte „Vielleicht ein wenig, Lynda, aber ich stelle auch nur fest, was offensichtlich ist. Du hast dich wirklich verändert und das im besten Sinne.“ Sein Lächeln wurde weicher, und er sah mich mit einem Blick an, der etwas in mir regte, „Wir alle haben uns verändert, aber ich bin froh, dass du wieder hier bist.“ Ich setzte mich neben ihn und spürte die kühle Oberfläche der Steinbank unter mir. „Es fühlt sich gut an, wieder zu Hause zu sein“, sagte ich und ließ meinen Blick über die vertrauten Gärten schweifen. Danach genossen wir beide die Stille und die abendliche Luft.

Später am Abend, als die Sterne über Pal Ketta funkelten, saß ich in meinem Zimmer und ließ die Ereignisse des Tages Revue passieren. Mira brachte mir eine Tasse heißen Tee und stellte ihn auf einen kleinen frisch polierten Holztisch. „Danke, Mira“, sagte ich und nahm einen Schluck, „Es war ein langer Tag.“

„Das war er“, stimmte sie zu, „aber ich bin sicher, dass die kommenden Tage noch herausfordernder werden.“ Ich nickte und nahm einen Schluck aus der Tasse. „Ja, das denke ich auch. Aber ich bin bereit.“ Mira lächelte aufmunternd und erhob sich. „Wenn du mich brauchst, ich bin in meinem Quartier direkt nebenan.“ Sie machte eine kleine Verbeugung, bevor sie den Raum verließ und die Tür leise hinter sich schloss.

Ich stellte die Tasse ab und stand auf, um mich für die Nacht umzuziehen. Die edle Uniform der Akademie legte ich vorsichtig zusammen und griff nach meinem Nachtgewand. Der Stoff war weich, ein weiterer kleiner Luxus, der mich an mein Zuhause erinnerte.

Während ich mein Haar auskämmte, betrachtete ich mein Spiegelbild. Die violettfarbenen Strähnen fielen in sanften Wellen über meine Schultern, und ich sah die Veränderungen, die die Jahre an der Akademie in mir hinterlassen hatten. Mein Blick war entschlossener, meine Haltung aufrechter, und eine gewisse Stärke strahlte von mir aus. Plötzlich hörte ich ein Klopfen an der Tür und verwundert drehte ich mich um.